1. KÖRPERORIENTIERTE  SELBSTERFAHRUNG:

ZYKLOKINETIK nimmt dich in einen Prozess mit, in dem du dich im Einhalten und Durchbrechen kollektiver Regeln spielerisch erproben kannst. Dabei kommt es zu unterschiedlichen  körperlich-leiblichen  Erlebnisformen von Synchronisation und Diachronisation mit der Gruppe.

  • Harmonieerlebnisse im Vertrauen auf-, und im Getragensein durch die Gruppe.
  • Ein Übermaß von Anpassung an die Gruppe führt zu Fremdbestimmtheitserlebnissen  und dem Bedürfnis, sich zu individuellem Handeln oder zur Diachronisation - einem sich von der Gruppe lösenden Verhalten - zu entscheiden
  • Aktions-und Reaktionsentscheidungen. Impulsgeber oder Impulsnehmer für die Einleitung der nächsten Bewegungsphase zu sein.

Der permanente Ausgleich zwischen Anpassungsfähigkeit und Selbständigkeit, Nähe und Distanz zu den anderen, bringt die DarstellerInnen immer wieder dazu, verschiedene Grundtypen sozialer Rollen an sich zu erkennen und selbstbestimmt zu erproben (Anführer, Mitläufer, Außenseiter, Solidarität, Einsamkeit) und zu erleben und eigene Grundmuster zu erkennen.

 

Außenwirkung:  Das Feedback der Zuschauer:innen bekräftigt, dass die Themen "Gruppe und Individuum", "Einsamkeit und Gemeinsamkeit", "Selbständigkeit und Anpassung" sich fast immer in der Außenwahrnehmung manifestieren wobei jeder Zuseher unterschiedliche Sequenzen aus dem Gesamtbild wahrnimmt. Es kommt zu einer starken Übereinstimmung von Innenwahrnehmung der Akteure und Außenwirkung auf die Zuschauer.


2. Zyklokinetik  als  Performance:

Zunächst erlernst du einen kollektiven Verhaltenskanon, der sich aus einer Komposition kontrastierender Körper-Verhalten zusammen setzt:  Aktivität - Stille - Ekstase - Erschöpfung - Ausgelassenheit - Ruhe. Im Verlauf der Performance triffst du dann vielfältige Entscheidungen. Willst du in einer Phase von Ruhe verbleiben,  oder mit der Gruppe in die nächste Phase des Verhaltenskanons voranschreiten? Dein Eigenerleben und dein "Inneres Handeln" stehen im Vordergrund. Musik regt deine Vorstellungskraft an, in innere Bilder und archetypische soziale Rollen zu schlüpfen,  diese zu verändern und zu wechseln. Du tauchst in Phantasiewelten ein, in Stimmungen, und Emotionen und entscheidest dabei in welchem Maß du dich auf deine innere Welt und auf die Mitspielenden beziehst. Handelst du für dich allein , ignorierst du die anderen, nimmst du aktiv Kontakt auf?

 

Du begegnest Herausforderungen. Kannst du dich zu deinen Handlungen bekennen, auch wenn sie von andern gestört werden ? Du begegnest Unterstützung und Solidarität, wenn du für eine deiner Entscheidungen Hilfe benötigst. Du nimmst die Rolle des Beobachtens ein und gehst hin und wieder ganz aus dem Spiel heraus, mit der Option jederzeit wieder ein zu treten.  Für all das benötigst du keine Worte. All das ist Teil der Performance.  Die Betrachtenden erleben eine undurchschaubare Ordnung eines sich immer neu komponierenden Bildes.